Dandini

[686] Dandini, altes, adeliges Geschlecht in Cesena; merkwürdig: 1) Geronimo, geb. 1509 in Cesena, studirte in Bologna die Rechte, wurde später Bischof zu Cassano u. dann zu Imola; vom Papst Paul III. wurde er als Nuntius nach Frankreich geschickt, von Julius III. erhielt er 1551 die Cardinalswürde u. st. 4. Dec. 1559. 2) Girolamo, geb. 1554 in Cesena, trug an der Universitätin Paris Philosophie u. in Padua Theologie vor; er trat unter die Jesuiten u. wurde Provinzial des Ordens in Polen u. im Mailändischen; 1596 von Clemens'XI. als Nuntius zu den Maroniten auf dem Libanon gesandt um eine Vereinbarung derselben mit Rom herzustellen, kehrte er 1597 ohne Erfolg zurück, war dann wieder in Angelegenheiten seines Ordens sehr thätig u. st. 1654 in Forli. Er schr.: Ethica sacra, Cesena 1651, Antw. 1676, Fol.; Missione apostolica al patriarca e Maroniti del monte Libano, ebd. 1656 (französisch, Par. 1675, englisch, Lond. 1698). 3) Ercole Francesco, geb. 4. Nov. 1695 in Ancona, studirte in Rom Theologie u. classische Philologie, dann die Rechte; 1730 stiftete er in Cesena die Akademie der Filomati, später lehrte er an der Universität in Padua die Rechtswissenschaften u. st. 7. März 1747. Er schr.: Otium Aricinum sive de urbanis officiis dialogi V, Rom 1728; Leges academiae philomatorum, Cesena 1731; Dialogus de forensi scribendi ratione culta atque perspicua, Padua 1734; Caesaris Brixii urbis Caesenae descriptio adnotatt, illustrata et locupletata; De ea distribuentis justitiae parte, quae in praemiis largiendis versatur, Padua 1734; De servitutibus praediorum interpretationes etc., Verona 1741. 4) Piero, geb. 1646 in Florenz, erlernte die Malerei bei Valerio Spada u. bildete sich dann nach älteren Meistern in Venedig, Modena u. Rom; nach Florenz zurückgekehrt, war er einer der angesehensten Meister seiner Zeit u. malte eine große Anzahl von Bildern in Öl u. al fresco, deren Stoffe zum Theil der Mythologie, zum Theil der Profan- u. Heiligengeschichte entnommen sind; er st. 1712.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 686.
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