Imŏla [1]

[834] Imŏla, Stadt in der römischen Legation Ravenna, auf einer Insel des Santerno; hat eine Akademie, Bischof, Kathedrale, 15 Pfarrkirchen, 12 Mönchs- u. 5 Nonenklöster, College, Hospital, Theater; Weinbau, Weinsteinfabrikation, Handel mit Getreide, Hanf, Flachs, Wein, Reis; 11,000 Ew. I. wurde von Sulla gegründet u. hieß Anfangs nach ihm Forum Cornelii. Zur Zeit der griechischen u. germanischen Einfälle in Italien wurde eine Citadelle I. bei der Stadt gebaut, wovon dann auch die Stadt den Namen annahm. Von Narses zerstört, wurde I. von den Longobarden wieder aufgebaut. I. stand dann bis in das 13. Jahrh. unter dem edlen Geschlechte der Bolonois; 1272 bemächtigte sich Pietro Pagano, aus dem edeln Hause der Alidosii, der Regierung, mußte aber 1273 den Bolonois wieder weichen; glücklicher war sein Sohn (od. Neffe) Alidosio II. 1292, dessen Nachkommen sie bis 1424 behielten, wo I. vom Herzog Philipp Maria Visconti von Mailand durch Verrath eingenommen u. Ludovico Alidosio nebst seinem ältern Sohne Thiebald gefangen wurde; Ludovico starb als Mönch in Modena, u. I. kam an Mailand. Galeazzo Sforza gab I. dem Hieronymus Riario, Gemahl der Katharina Sforza, zum Heirathsgut, aber bald darauf nahm sie Cäsar Borgia für den Papst ein, dem es noch gehört. 1830 hier Volksaufstand; am 17. Mai 1849 wurde I. von den Österreichern unter Wimpffen besetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 834.
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