Eberesche

[447] Eberesche, mehrere Arten von Sorbus; 1) Gemeine E. (S. aucuparia L.), Baum, 50–80 Fuß hoch, dauert 150 Jahre u. erscheint auch als Strauch; Blätter ungleichpaarig gefiedert, zu 11, 13 od. 15 an einem Hauptstiel, doppelt gesägt; Blüthen Ende Mai weiß u. wollig, in ästigen Schirmtrauben; [447] Früchte (Vogelbeeren) erbsengroß, Anfangs grün, dann gelb, bei der Reise im September hochroth; dienen zum Vogelsang, fürs Federvieh, zum Branntwein u. Essig; in nördlichen Gegenden werden die vom Frost getroffenen gegessen; in Apotheken war sonst das Muß davon (Roob sorborum) aufgenommen; Holz hart, fest, zähe, glatt, weiß u. bräunlich geflammt; Vaterland: das kältere Europa u. Asien; in Deutschland pflanzt er sich leicht u. allenthalben durch die Vögel, welche die Kerne nicht verdauen, fort; er kommt allenthalben, selbst auf Felsen u. verwitterten Mauern fort; von Drechslern u. Kunsttischlern wird sein Holz verarbeitet, zum Brennholz ist es mittelmäßig. 2) Zahme E. (S. domestica), 60–80 Fuß hoch, 200 Jahr alt, blüht im Mai in zerstreuten Schirmtrauben; die birnförmigen, grüngelben u. roth gemischten, frisch herben, wenn sie liegen wie Mispeln schmeckenden Früchte reisen Ende September; in Norddeutschland nur in einem frischen, schweren u. guten Boden. 3) Bastard-E. (S. hybrida), 60 bis 80 Fuß hoch, dauert 100 Jahre; Holz beliebt; mit unten filzigen, an der Spitze doppeltgesägten, an der Basis tief fiederspaltigen od. gefiederten Blättern; die Beeren wie bei der Gemeinen E.; in englischen Anlagen u. Alleen nimmt der Baum sich seines schönen Laubes u. seiner rothen Früchte wegen sehr gut aus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 447-448.
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