Forchheim

[414] Forchheim, 1) Landgericht im baierischen Kreise Oberfranken; 33/4 QM., 16,100 Ew.; 2) Hauptstadt darin, an der Wisent u. Regnitz, so wie an dem Donau-Mainkanal u. der Eisenbahn, früher Festung; hat Glasschleife, Eisenhammer, Bierbrauereien, Salpeter- u. Seifensiedereien etc., Handel mit Vieh, Obst, Getreide; 3000 Ew. Nordöstlich davon liegt das ehemalige, vom Bamberger Erzbischof Franz Lothar erbaute Schlößchen Jägersberg. – Hier 890 Reichstag. F. war schon zu Karls des Gr. Zeiten ein namhafter Ort u. stand un er dem Bisthum Bamberg. 1077 wurde hier auf einem Reichstage Kaiser Heinrich IV. entsetzt u. Rudolph von Schwaben gewählt. Im Französischen Revolutionskrieg am 7. Aug. 1796 Sieg der Franzosen über die Österreicher. Die Werke wurden noch 1791 ausgebessert, aber seit 1838 ist die Festung vom Militär verlassen u. ohne Commandanten. F. kam 1802 mit Bamberg an Baiern. 3) Dorf im Amte Kenzingen des badischen Oberrheinkreises; Viehhandel; 1800 Ew.; 4) (Ober- u. Nieder-Forchheim), Pfarrdorf mit 2 Rittergütern im Gerichtsamt Lengefeld des königlich sächsischen Kreises Zwickau, Sitz einer Amtshauptmannschaft, Posthalterei, Lein- u. Barchentweberei; 1400 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 414.
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