Gilsa zu Gilsa

[356] Gilsa zu Gilsa, ein altes hessisches Rittergeschlecht mit dem Stammsitze Gilsa in Kurhessen, welcher noch im Besitz der Familie ist; diese erhielt 1812 die Bestätigung ihrer Freiherrn würde u. blüht in Nassau u. im Kurfürstentum Hessen in zwei Linien. I. Linie: 1) Eitel Philipp Ludwig von G., geb. 1700 in Hessen, wohnte von 1737–65 allen Feldzügen bei, an denen kurhessische Truppen Theil nahmen, war 1747 als Oberst bei der Belagerung von Bergen op Zoom u. trat 1756 als Commandeur eines hessischen Infanterieregiments in englischen Sold; im Feldzuge von 1757 commandirte er eine Brigade u. zeichnete sich in der Schlacht von Hastenbeck am 25. u. 26. Juli aus; er focht 1758 bei Krefeld, 1759 bei Bergen, worauf er Generallieutenant wurde u. einen Artilleriepark nach Freiberg in Sachsen führte; ihm verdankte der Herzog von Braunschweig zum großen [356] Theile den Sieg bei Villingshausen; nach dem Frieden von Hubertsburg Gouverneur von Ziegenhain geworden, nahm G. 1765 den Abschied u. st. am 8. März d. J. Jetziger Chef dieser Linie ist: 2) Freiherr Friedrich, Sohn des 1812 verstorbenen königlich westfälischen Obersten Frh. Georg, ist vermählt seit 1839 mit Friederike geb. Freiin von Wittgenstein (geb. 1817). II. Linie: Chef: 3) Frh. Friedrich, Sohn des 1823 verstorbenen kurfürstlich hessischen Oberstallmeister Frh. Karl, geb. 1799, ist herzoglich nassauischer Oberjägermeister u. seit 1830 vermählt mit Auguste geb. Freiin Marschall von Bieberstein (geb. 1805).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 356-357.
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