Hummel [4]

[610] Hummel, 1) Bernhard Friedrich, geb. 1725 im fränkischen Rittercanton Ottenburg; er wurde, nachdem er zu Altorf seine Studien vollendet hatte, von preußischen Werbern zu Frankfurt nach Stendal gebracht, entkam aber 1757 u. wurde 1773 Rector in Altorf, wo er 1791 starb; er schr.: Neue Bibliothek von seltenen Büchern u. kleinen Schriften, 3 Bde., Nürnb. 1775–82; Handbuch der alten Erdbeschreibung, ebd. 1784; Bibliothek deutscher Alterthümer, ebd. 1787; Zusätze u. Verbesserungen dazu, ebd. 1791; Beitrag zur Geschichte des schwäbischen Bundes u. des Bauernkrieges, Fürth 1792; Beschreibung entdeckter Alterthümer in Deutschland, Nürnb. 1792. 2) Johann Erdmann, geb. 1769, Maler u. Kunstschriftsteller, lebte früher eine Reihe von Jahren in Italien u. st. 26. Aug. 1852 in Berlin als Professor u. Mitglied des Senates bei der Akademie der Künste. Als Schriftsteller hat er bes. der Lehre von der Perspective sorgsame Aufmerksamkeit gewidmet, u. von seinen Bildern war seiner Zeit die 1814 ausgestellte Gesellschaft in einer römischen Locanda berühmt, aus welchem E. T. A. Hoffmann den Stoff zu seiner Erzählung: Die Fermate, entnahm. 3) Johann Nepomuk, geb. 14. Nov. 1778 in Presburg, Sohn eines Musikers, war schon im 7. Jahre gewandter Clavierspieler, genoß dann zwei Jahre den Unterricht Mozarts, bereiste, Concerte gebend, Nordwesteuropa u. kehrte im 15. Jahre nach Wien zurück, wo er Schüler von Albrechtsberger u. Salieri wurde, ging in fürstlich Esterhazysche Dienste u. lebte seit 1811 als Lehrer in Wien u. machte Reisen. 1816 wurde er württembergischer, 1820 weimarischer Kapellmeister u. st. 17. Oct 1837 in Weimar. H. setzte viel für das Pianoforte, auch Ballets, Opern (Mathilde von Guise), Kirchenmusiken (2 Messen).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 610.
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