Kohlenegg

[640] Kohlenegg, Lorenz Kohl von K., geb. 1783 in Wien, trat 1799 in die österreichische Infanterie, wurde vor Genua gefangen, aber bald ranzionirt. 1802–5 war er bei den Aufnahmen in Tyrol u. 1806–8 bei der militärisch-geographischen Landesbeschreibung in Böhmen beschäftigt; er zeichnete sich in der Schlacht von Aspern aus u. wurde zum Hauptmann ernannt. 1811 wurde er dem Herzog Albrecht von Sachsen-Teschen zugetheilt, um dessen Memoiren von 1792 u. 93 mit Schlacht- u. Situationsplänen zu versehen. 1814 war er dem Generalstabe der Südarmee unter Commando des Prinzen von Hessen-Homburg zugetheilt, wurde 1815 Commandant von Novara u. bald darauf von Turin. Nach dem Frieden erlernte er die Lithographie bei Sennefelder, gründete ein Lithographisches Institut in Österreich u. gab 1820 sein Handbuch der Lithographie heraus. 1829 nahm er seinen Abschied u. wurde in den Adelstand erhoben. 1843 wurde er Director des Lithographischen Institutes in Wien, rettete 1848 die Archive, Instrumente etc. des Institutes vor der beabsichtigten Zerstörung durch das Proletariat, wofür er 1849 zum Oberstlieutenant befördert wurde, u. st. 1851 in Wien.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 640.
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