Kornwurm

[731] Kornwurm, 1) (Apion Herbst), Gattung aus der Familie der Rüsselkäfer; Fühlerkolbe 3gliederig, Rüssel verlängert, walzig, lang, gebogen, Leib birnenförmig aufgetrieben, After bedeckt Arten: Rother K (A. frumentarium Herbst, Curculio frumentarius L.), blutroth, hat auf den Flügeldecken punktirte Streifen; Länge 2; Lin. Linné hielt ihn für sehr schädlich im Getreide, doch fand man ihn nur auf Gräsern im Freien u. daher hat ihn Linné wohl mit frisch ausgekrochenen Exemplaren von solaender Art verwechselt; 2) Schwarzer K. (Calandra granaria Fab., Curculio granarius. L.), Rüsselkäferart rothbraun, Halsschild schwarz, punktirt, mit den Flügeldecken gleich lang; Larve oft in unzählbaren Schaaren in altem Getreide; nur eine in jedem Korn; umschließt dieses mit einer Art Leim, frißt es aus u. verpuppt sich darin; ein Pärchen soll in einem Jahre 6000 Nachkommen haben können; verträgt viel Wärme, welche zur Ausbrütung der Eier nöthig wird; 3) Weißer K. (Tinea granella Fabr., Nemopogon gr.), Art aus der Gattung Motte, weiß, Kopf braun; Larve weiß mit braunem Kopf, lebt wie voriger; benagt die einzelnen Körner u. zieht sie in Hülsen zusammen. Als Mittel gegen die Kornwürmer hat man empfohlen, alle Ritzen im Holz des Körnbodens mit Theer od. Kienöl zu bestreichen u. den Ort, wo das Getreide hingeschüttet werden soll, mit Wasser, worin Vitriol aufgelöst worden ist, zu besprengen, wodurch die Kornwürmer, sterben; ferner Waldameisen auf den Boden zu bringen, welche die Kornwürmer treffen. Ein sicheres Mittel ist, wenn man den Getreideboden ein Jahr lang ganz leer von Getreide lassen kann, auch das öftere Lüften u. Umschaufeln des Getreides auf dem Kornboden ist von Nutzen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 731.
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