Laßberg

[138] Laßberg, ein altes, aus Österreich ob der Enns stammendes u. von da nach Schwaben, Baiern u. Hannover verbreitetes Geschlecht, welches seinen Namen von der Veste Laßherg bei Freistadt im Mühlkreise (Österreich ob der Enns) erhielt, welche 1385 Herzog Albrecht III. dem Geschlechte zu Lehen gegeben hatte. Es blüht in einem freiherrlicheun. einem gräflichen Hause: I. Freiherrliches Haus in Baiern, erhielt 1664 den Reichsfreiherrnstand; jetziger Chef: 1) Freiherr Maximilian, geb. 1813 in Salzburg, Postcommissär der Fürstenthümer Lippe u. Schaumburg-Lippe u. Postrath in Detmold, seit 1846 mit Ida geb. von Stein vermählt u. seit 1847 Mitglied der altadeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limburg in Frankfurt a. M. II. Gräfliches Haus in Österreich (schreibt sich Lasberg), 1705 in den Reichsgrafenstand erhoben; jetziger Chef ist: 2) Graf Rudolf, geb. 1806, ist österreichischer Platzmajor in Verona u. seit 1838[138] mit Clara geb. Gräfin Beleznay vermählt. III. Ein L. hatte sich aus Österreich nach Schwaben an den Hof der Fürstenberge gewendet, aus dessen Familie stammte 3) Josepha. L., Sohn des Fürstenbergischen Landesoberjägermeisters v. L., geb. 1770 in Donaueschingen, studirte in Strasburg u. Freiburg Forstwissenschaften, wurde 1789 Jagdjunker in fürstlich Fürstenbergischen Diensten u. 1792 Oberforstmeister in Heiligenberg; als 1804 das Fürstenthum an die Böhmische Linie überging, wurde L. von der Fürstin Elisabeth, der Vormünderin ihres Sohnes, zum Landesforstmeister u. Geh. Rath ernannt, trat aber, als die Fürstin, mit welcher er in intimen Verhältnissen lebte, 1817 die Vormundschaft niederlegte, von seinen Ämtern zurück, lebte ganz der Wissenschaft u. legte eine reiche Sammlung mittelalterlicher Alterthümer an, welche er auf Heilgenberg aufstellte. Nach dem Tode der Fürstin 1821 lebte L. in Eppishausen im Thurgau u. seit 1838 auf dem von ihm erkauften Schloß in Meersburg bei Lindau, wo er 15. März 1855 st. Er gab heraus: Der Liedersaal, 1820, 5 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 138-139.
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