Langeron

[107] Langeron (spr. Langscherong), Graf v. L., geb. in Frankreich 1764; wohnte unter Rochambeau dem Kriege in Amerika bei, wurde bei seiner Zurückkunft Oberst, ging 1787 als Volontair nach Rußland, trat dann wirklich in russische Dienste, machte den Krieg gegen die Türken mit, organisirte 1792 ein Corps französischer Emigranten, commandirte bei der Schlacht von Austerlitz als Generallieutenant die vierte Division, kämpfte 1807 gegen Frankreich, befehligte in dem Türkenkriege seit 1810 das erste Corps der Donauarmee u. machte mit demselben den Krieg von 1812 mit. 1813 bildete sein Corps den linken Flügel der Schlesischen Armee unter Blücher; er nahm nach der Schlacht an der Katzbach die [107] Division Puthod gefangen, trug viel zum Gewinn der Schlacht von Leipzig bei u. ging am 1. Jan. 1814 mit über den Rhein. 1815 nach Rußland zurückgekehrt, wurde er Generalgouverneur von Neurußland u. befehligte 1829 als General der Infanterie ein Armeecorps gegen die Türken, gerieth aber hier mit Feldmarschall Diebitsch wegendessen Oberbefehl u. Vorrang in Rangstreit, ging nach dem Frieden 1829 nach Petersburg u. st. dort 1831 an der Cholera.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 107-108.
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