Leonrod

[281] Leonrod, eine der Katholischen Confession folgende, in Baiern angesessene Familie, welche zu den ältesten Geschlechtern der freien Reichsritterschaft in Franken gehört u. noch jetzt im Besitz der Stammgüter Leonrod, Neudorf u. Diedenhof in Baiern sich befindet. Das Geschlecht erlangte 1300 die Erbschenkenwürde des Burggrafenthums Nürnberg, 1538 das Erbtruchsessen- u. Erbküchenmeisteramt im Fürstenthum Eichstädt u. erhielt 1745 unter Bestätigung der ihm zustehenden reichsfreiherrlichen Würde den Reichsgrafenstand. Die Familie bedient sich gegenwärtig nur des freiherrlichen Titels. Ihr ältester bekannter Ahnherr war 1) Wilhelm, welcher um 1150 lebte, mit einer geb. von der Tann vermählt war u. die ununterbrochene Stammreihe beginnt. 2) Freiherr Ludwig, geb. 1774 in Steinheim am Main, studirte in Heidelberg Jurisprudenz, wurde dann Referendar beim Reichskammergericht in Wetzlar, 1790 Referendar in Ansbach, 1804 Director des Stadtgerichts in Dinkelsbühl, 1808 Director des Stadtgerichts in Nürnberg, 1817 Director des Appellationsgerichts des Rezatkreises in Ansbach, 1831 u. 1832 zugleich Präsident des Landrathes des Rezatkrejses, entwarf 1832 das neue baierische Civilgesetzbuch, ging bei der neuen Kreiseintheilung 1838 mit dem Appellationsgericht nach Eichstädt, trat 1847 in Ruhestand, zog sich auf sein Landgut bei Ansbach zurück u. st. daselbst 2. Jan. 1859. Jetziger Chef ist: 3) Freiherr Stephan, Sohn des Vor., geb. 1811, ist Regierungsrath in Würzburg u. unvermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 281.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika