Münster [4]

[542] Münster, 1) Dorf im tyroler Kreise Innsbruck; Armenhaus, Salpetersiederei, eisenhaltige Quelle; 400 Ew.; 2) Flecken im Amte Sursee des Schweizercantons Luzern, an der Wynen, Kollegiatstift (Beromünster) mit Stiftskirche, hier die erste Druckerei in der Schweiz (1470 durch Elias Helin); Bibliothek mit seltnen Incunabeln, eidgenössisches Postbüreau; 1150 Ew. M. wurde nach der Schlacht bei Sempach von den Eidgenossen eingeäschert; 1764 großer Brand; 3) (M. in Granfelden), so v.w. Moutier; 4) (M. im Gregorienthale), Stadt u. Cantonsort im Arrondissement Kolmar des französischen Departements Haut-Rhin; an der Fecht u. am Fuß des Monchsberges, Kattunfabriken, Eisenwerke, Antimoniumgrube, Handel mit Käse (Münsterkäse), Butter, Kirschwasser etc., 3500 Ew. M. war sonst deutsche Reichsstadt mit Benedictinerabtei. Das romantische u. fruchtbare Münsterthal ist gut angebaut, schließt sich westlich durch die Spitze Potaba (2850 Fuß), hat viel Baumwollenspinner, Kräutersammler, gute Viehzucht; 5) (M. am Stein), Dorf im Kreise Kreuznach des Regierungsbezirks Coblenz (preußische Rheinprovinz), an der Nahe, Saline (Münsterhalle), Soolbad; 350 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 542.
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