Malachit

[766] Malachit, Mineral, krystallisirt im monoklinoëdrischen System, erscheint meist nadel- od. haarförmig, schuppig od. dünn tafelförmig, in nierenförmigen, knolligen, traubigen, tropfsteinartigen Massen von faseriger u. schaliger Zusammensetzung; zuweilen derb, eingesprengt od. als Anflug, endlich als Pseudomorphose nach Kupferlasur u. Rothkupfererz. Im Bruch ist er büschel- od. sternförmig faserig, schuppig, splitterig od. erdig; Härte 3 bis 4, specifisches Gewicht 3, 6 bis 4; er ist smaragd- bis spangrün, im Strich span- bis berggrün, die faserigen Aggregate haben Seidenglanz, die einzelnen Krystalle sind diamantglänzend; besteht aus basisch kohlensaurem Kupferoxyd u. Wasser, 2 Cu O, C O2 + H O = Cu O, C O2 + Cu O, H O, wird beim Erhitzen schwarz, vor dem Löthrohr schmilzt er u. wird zu Kupfer reducirt; löst sich leicht in Säuren u. Ammoniak. Als Varietäten unterscheidet man: a) Blätterigen M. (Malachitspath), b) Faserigen M. (Fasermalachit, Atlaserz), c) Dichten M., d) Erdigen M. (Kupfergrün). Der M. findet sich in Begleitung mit anderen Kupfererzen u. mit Brauneisenerz auf Gängen u. Lagern verschiedener älterer u. jüngerer Gesteine, in Saalfeld, Kamsdorf u. Sangerhausen in Thüringen, Rheinbreitenbach, Siegen, Dillenburg in Nassau, am Harz, Falkenstein u. Schwatz in Tyrol, Libethen in Ungarn, Chessy bei Lyon, Cornwall, Saska u. Moldawa im Banat, Miedzana-Gora in Polen, namentlich in Sibirien. Die faserigen u. dichten Varietäten werden zu Schmucksteinen verarbeitet, die größeren Massen auch zu Tischplatten, Vasen u.a. Luxusgegenständen; die werthvollsten Arbeiten dieser Art finden sich im kaiserlichen Palast zu Petersburg. Man benutzt ihn ferner zur Mosaik u. zuweilen als Malerfarbe; seine hauptsächlichste Verwendung findet er bei der Darstellung des Kupfers als das werthvollste Kupfererz.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 766.
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