Mathis

[5] Mathis, Ludwig Emil, geb. 1797 in Berlin; studirte seit 1815 in Berlin Jurisprudenz, wurde 1818 Auscultator beim Stadtgericht in Berlin, 1820 Referendar beim Kammergericht u. 1823 Rath beim Stadtgericht; 1835 ging er als preußischer Commissar der in Folge des Frankfurter Attentats von 1833 zusammengetretenen Bundes-Centralbehörde nach Frankfurt, wurde 1838 nach Berlin zurückberufen, zum Geheimen Regierungs- u. vortragenden Rath im Ministerium des Innern u. 1842 zum Geheimen Oberregierungsrath u. Mitglied des Staatsraths ernannt, 1843 zugleich Mitglied des Obercensurgerichts, 1844 Chef der Abtheilung für höhere Polizei- u. Preßangelegenheiten, 1845 wirklicher Geheimer Oberregierungsrath, 1846 Ministerialdirector u. suchte als solcher nach dem Vereinigten Landtag von 1847 die Presse einer freiern Entwickelung entgegenzuführen, trat am 19. März 1840 mit dem Ministerium zurück, wurde auf Wartegeld gesetzt u. schrieb von da an für die Neue Preußische Zeitung (Kreuzzeitung), trat aber bald darauf von derselben zurück u. schloß sich 1849 dem constitutionellen Patriotischen Verein an. Im Dec. 1849 ging er als Bevollmächtigter der preußischen Regierung zur provisorischen Bundescentralcommission nach Frankfurt; kehrte 1850 nach Berlin zurück u. nahm bald darauf seine Entlassung; er wurde nun in Mogilno (Provinz Posen) in die Erste Kammer u. 1852, 1855 u. 1858 von Berlin in das Abgeordnetenhaus gewählt, wo er sich der Partei Bethmann-Hollweg anschloß u. 1859 u. 1860 die Stellung eines Vicepräsidenten bekleidete.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 5.
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