Neuß

[839] Neuß, 1) Kreis des Regierungsbezirks Düsseldorf der preußischen Rheinprovinz; 51/3 QM., 37,000 Ew.; eben, fruchtbar, mit Landwirthschaft, Industrie u. Handel; 2) Kreisstadt darin, am Einflusse der Kruse in die hier schiffbare Erst u. an dem den Rhein mit der Maas verbindenden Kanal, Knotenpunkt der Eisenbahnen von Düsseldorf, Krefeld, Gladbach (Aachen) u. Köln; hat katholisches Gymnasium, Hospital mit Waisenhaus, Lazareth, 3 Kirchen (darunter die zu St. Quirin, 1209 erbaut), Fabriken in Wolle, Baumwolle, Band, Hüten, Leder, Schreibfedern, Schnürriemen, Litzen, Zwirn, Nudeln, Ölmühlen, Färberei, Schifffahrt u. Handel mit Getreide, Holz, Bau- u. Mühlsteinen; 8900 Ew. – N. wurde als Festung unter dem Namen Novesium von den Römern unter Drusus angelegt, welcher hier eine Brücke über den Rhein schlug, u. die Werke 359 n.Chr. unter Kaiser Julianus wieder hergestellt. Im 13. Jahrh. floß der Rhein noch nahe an der Stadt vorbei. 1474 wurde N. von Karl dem Kühnen belagert; 2. Dec. 1813 von den Preußen überrumpelt u. besetzt; 4) so v.w. Nyon.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 839.
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