Olivin

[278] Olivin, 1) Mineral, eine Varietät des Chrysoliths, von olivengrüner Farbe, findet sich fast überall, wo Basalte auftreten, in Krystallen, Körnern u. körnigen Aggregaten bis zur Größe eines Kopfes eingewachsen u. geht bisweilen in die Zusammensetzung der Basalte mit ein. Häufig findet er sich im Böhmischen Mittelgebirge, bes. neben Augit, in Steyermark, im Vogelsgebirge, Siebengebirge, in der Eifel; ferner in Laven u. Auswürflingen des Vesuv, am Ätna, auf den Canarischen u. Azorischen Inseln, häufig auf Island u. Bourbon. Die sogenannten Sommamassen bestehen meist aus einem Gemeng von Olivin, Augit u. Glimmer. 2) Ein von Landerer aus den Blättern des Olivenbaumes durch Auskochen derselben mit säurehaltigem Wasser erhaltener bitterer Stoff, bildet farblose Krystalle, ist in Wasser wenig löslich, schmilzt in der Hitze u. verbreitet aromatische Dämpfe. 3) Ein Zersetzungsproduct des Salicins (s.d.), welches man erhält, indem man Salicin mit concentrirter Schwefelsäure übergießt u. das erhaltene Product durch Waschen mit Wasser vollständig von der Schwefelsäure befreit; ein krystallinisches, dunkel olivengrünes, in Wasser, Alkohol, Äther, Terpentinöl u. Olivenöl unlösliches Pulver, welches sich in gelinder Wärme in Schwefelsäure mit violetter Farbe löst; in Kali u. Ammoniak ist es nicht löslich; es besteht aus C14H6O4.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 278.
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