Pensa

[809] Pensa, 1) Gouvernement im Europäischen Rußland, an Nishegorod, Simbirsk, Saratow u. Tambow grenzend, früher Theil Kasans, hat 688,84 QM. u. 1,150,000 Ew.; der Boden ist sanfthügelig, meist gut, hier u. da morastig; Flüsse meist klein: Pensa, Sura, Mokscha, Issa, Jusara u.a. (zusammen 325 Flüßchen); das Klima ist mild u. angenehm, aber bisweilen sehr trocken; das Land bringt Getreide, Gartengewächse, einiges Obst, viele Waldbeeren, Hanf, Flachs, Handelskräuter, Zuchtvieh, Speisewild (Hirsche, Rehe), Raub- u. Pelzwild (Bären, Wölfe), viel Federvieh u. Fische; der Kunstfleiß fertigt Tuch, Seife, Leder, Leinwand, Eisenwaaren, Tapeten, Teppiche, Branntwein u.m.; der Handel, namentlich mit Nowgorod, ist ansehnlich. Die Einwohner sind Russen, Mordwinen u. Tataren. P. wurde 1780 zur Statthalterschaft erhoben, 1797 zu Saratow geschlagen, 1601 wieder getrennt. Wappen: ein grünes Feld, darin eine Weizen-, eine Gersten- u. eine Hirsengarbe. 2) Kreis hier, südlich gelegen; 96,000 Ew.; 3) Hauptstadt des Gouvernements u. des Kreises, am Einfluß der P. in die Snra, statthalterschaftliche Behörde u. Bischof, Kathedrale, 18 andere Kirchen, zwei Klöster, Hospital, Gymnasium, Griechisches Seminar, Fabriken in Leder, Leinwand, Seife, Fischerei, großer Jahrmarkt vom 25. Juni bis 4. Juli; 25,000 Ew. Die Stadt ist 1666 gegründet worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 809.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika