Pénsa [1]

[568] Pénsa, Gouvernement in Rußland, grenzt im N. an Nishnij Nowgorod, im O. an Simbirsk, im S. an Saratow, im W. an Tambow und hat ein Areal von 38,840,6 qkm (705,4 QM.). Das Land ist hügelig, aber fruchtbar. Die Flüsse gehören, ausgenommen den Choper (Nebenfluß des Don), zum Wolgasystem. Von Bedeutung sind Sura und Mokscha, beide schiffbar. Das Land zerfällt in 62,4 Proz. Äcker, 11,6 Proz. Wiesen, 22 Proz. Wald und 4 Proz. Unland. Große Laubwaldungen liegen im nördlichen Teil, während der südliche fast Steppencharakter trägt. Das Klima ist kontinental. In der Hauptstadt beträgt die mittlere Jahrestemperatur 3,9°. Die Einwohner, an Zahl (1897) 1,491,215 (38 auf 1 qkm), bestehen, mit Ausnahme von etwa 11 Proz. Mordwinen, Meschtscherjäken (beide Stämme fast ganz zu Russen geworden) und Tataren, aus Großrussen; 94,5 Proz. sind griechisch-orthodoxer Konfession, ca. 4 Proz. Mohammedaner. Die Hauptbeschäftigung ist der Ackerbau. Die Ernte betrug 1902: 8300 Ton. Weizen, 596,300 T. Roggen, 290,800 T. Hafer, 31,800 T. Erbsen, 11,900 T. Buchweizen und 389,000 T. Kartoffeln. Daneben wird viel Lein- und Hanfsaat gezogen, auch etwas Tabak. An Vieh zählte man 1902: 321,000 Pferde, 335,000 Stück Hornvieh, 238,000 feinwollige und 838,000 grobwollige Schafe, 118,000 Schweine. Es wird viel Bienenzucht und Gemüsebau betrieben. An Mineralschätzen gibt es Kreide, Sandstein, Torf und Ton, auch wird etwas Schwefelkies gewonnen und verhüttet. Die Industrie ist schwach entwickelt. Man zählte 1900: 2718 gewerbliche Betriebe mit 16,719 Arbeitern und etwa 22 Mill. Rubel Produktionswert. Den Hauptteil hat daran die Branntweinbrennerei und die Tuchfabrikation. P. wird in zehn Kreise geteilt: Gorodischtsche, Insar, Kerensk, Krasno-Slobodsk, Mokschany, Narowtschat, Nishne-Lomow, P., Saransk und Tschembar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 568.
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