Pohl [2]

[234] Pohl, Haus Friedrich, geb. 1770 in Prerau in[234] der Niederlausitz, erlernte die Landwirthschaft, prakticirte erst als Verwalter, studirte dann in Leipzig Cameralwissenschaften, prakticirte dann wieder, wendete sich 1810 nach Leipzig, wo er die ökonomischen Hefte herausgab, wurde 1816 Professor der Ökonomie u. Technologie an der dortigen Universität u. st. daselbst 1850; er schr. u.a.: Der botanische Kinderfreund, Lpz. 1797, 2 Bde.; Beschreibung des Stein- u. gebogenen Klees, ebd. 1800; Über Steuerfreiheit der Rittergüter, ebd. 1808; Das Verjüngen der Wiesen, ebd. 1810; Anleitung zum Kochen u. Braten im Wasserdampf, ebd. 1812, 5. Aufl. 1838; Germershausens Schafzucht, ebd. 1818, 3. Aufl. 2 Thle.; Spitzners Bienenzucht, ebd. 3. A. 1823; Christs Korbbienenzucht, ebd. 1818, 2. Aufl.; Handbuch der Gärtnerei, ebd. 1821, 7. Aufl.; Lehrbuch der landwirthschaftlichen Technologie, ebd. 1826, 2. Aufl. 1843; Das Neueste in der Fischerei, ebd. 1829; Die Stubenheizung, ebd. 1830; Über das Studium der Gewerbswissenschaften auf den Universitäten, ebd. 1832; Beiträge zur neuesten Geschichte der Landwirthschaft, Lpz. 1824–29,7 Bdchn.; Hauswirthschaftliche Neuigkeiten, ebd. 1829 ff.; Beschreibung eines Stuben-, Heiz- u. Kochofens, ebd. 1837, 3. Aufl.; Die Kartoffeln, Lpz. 1841; Die Runkelrübe, Zeitschrift, ebd. 1836 ff.; Archiv für deutsche Landwirthschaft, ebd. 1810 ff., seit 1836 Archiv für deutsche Landwirthschaft u. landwirthschaftliche Technologie (bis 1842 insgesammt 68 Bde.). 2) Johann Emanuel, geb. 1782 zu Kamnitz in Böhmen, wurde 1810 Professor der Naturgeschichte an der Universität in Prag, ging 1817 mit einer Expedition österreichischer Naturforscher als Botaniker nach Brasilien, kehrte 1811 mit einer reichen Pflanzensammlung zurück, welche sich im Naturhistorischen Museum zu Wien befindet, wurde dann Professor der Medicin in Wien u. st. daselbst 1834; er schr.: Tentamen florae bohemicae, Prag 1810–14,2 Abthl.; Plantarum Brasiliae icones et descript. hactenus ineditae, Wien 1826–31, 2 Bde. Fol.; Reisen in Brasilien, ebd. 1832 ff., 2 Bde.; Beiträge zur Gebirgskunde Brasiliens, ebd. 1832. 3) Richard, geb. 1823 in Leipzig, studirte auf den Polytechnischen Schulen in Chemnitz u. Karlsruhe Mathematik u. Mechanik, später in Göttingen u. Leipzig Philosophie u. Musik, ließ sich 1852 in Dresden u. 1854 in Weimar als Privatgelehrter nieder. In der musikalischen Welt als Kritiker unter dem Pseudonym Hoplit bekannt, schrieb er: Akustische Briefe, Lpz. 1854; Jahrbuch des Weimarischen Hoftheaters, Weim. 1855; Die Tonkünstlerversammlung zu Leipzig, Lpz. 1859; das Lustspiel: Musikalische Leiden (unter dem Pseudonym Jean Richard), Lpz. 1856; Gedichte, Weim. 1859, u. gibt heraus mit F. Brendel: Anregung für Kunst, Leben u. Wissenschaft, Lpz. 1857 ff.; 4) Elise P.-Beisteiner, s. Czabon.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 234-235.
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