Schwendi [2]

[670] Schwendi, Lazarus, Freiherr von S., geb. 1525 auf dem Schlosse Schwendi in Schwaben, trat in kaiserliche Kriegsdienste; Kaiser Karl V. sendete ihn 1546 beim Ausbruch des Schmalkaldischen Kriegs nach Augsburg, Strasburg u. Ulm, um diese Reichsstädte zum Frieden zu ermahnen, u. übertrug ihm 1546 die Belagerung von Gotha in den Grumbachschen Händeln, welches er eroberte. 1552 wohnte er der Belagerung von Magdeburg als kaiserlicher Commissarius bei u. befehligte dann in Ungarn gegen die Türken. Von hier in die Niederlande berufen, wohnte er den Schlachten bei St. Quentin 1557 u. Gravelingen 1558, in welchen die Franzosen geschlagen wurden, mit Ruhm bei; 1564 erhielt er den Oberbefehl in Ungarn gegen den Fürsten von Siebenbürgen, Johann Siegmund Zapolya, u. war zwar Anfangs siegreich, sah sich aber bald auf die Vertheidigung beschränkt, doch führte er den Krieg bis 1568 fort, wo ein achtjähriger Waffenstillstand geschlossen wurde. Der Kaiser nahm ihn hierauf mit auf den Reichstag nach Regensburg, wo er viel dazu beitrug das Loos der Protestanten in den kaiserlichen Erblanden zu verbessern u. von Maximilian II. zum Reichsfreiherrn ernannt wurde. Später zog er sich auf seine Güter zurück u. st. das. 1584. Er schr. u.a. De bello contra Turcas gerendo; Kriegsdiscours, Dresden 1576.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 670.
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