Sempronĭa lex

[830] Sempronĭa lex (röm. Ant.), 1) (S. l. de pecunia credita), vom Volkstribun M. Sempronius Tuditanus 193 v. Chr., daß sich die Gesetze wegen der Schulden u. des Wuchers nicht allein auf die römischen Bürger (s. Genucia lex), sondern auch auf die Latiner u. Bundesgenossen beziehen sollten; 2) von den Volkstribunen Tib. u. C. Sempronius Gracchus: a)) S. l. agraria, s. Agrariae leges d); b) S. l. frumentaria, s. Frumentarlac leges a); c) de provinciis consularibus, daß die Provinzen vor der Wahl der Consuln vom Senat bestimmt werden sollten; d) de capite civium romanorum, daß gegen keinen römischen Bürger ohne Erlaubniß u. die Verordnung des ganzen römischen Volkes peinlich verfahren würde; e) S. l. judiciaria, daß die Gerichtsverwaltung den Patriciern genommen u. den Rittern übergeben werden sollte; f) de coloniis deducendis, daß zur Minderung der Noth u. der Volksmenge in Rom einige Colonien außer Italien geführt werden sollten (er selbst bekam eine nach Carthago in Folge seines Vorschlags abzuführen).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 830.
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