Silberberg

[95] Silberberg, 1) (a. Geogr.), so v.w. Argentarius 1); 2) (n. Geogr.), Dorf im Bezirk Kaplitz des böhmischen Kreises Budweis; Glasfabrikation; 3) Stadt im Kreise Frankenstein des Regierungsbezirks Breslau der preußischen Provinz Schlesien, im Eulengebirge, zwischen dem Klußen- u. Spitzenberg; Hospital; 1750 Ew.; nach silberhaltigem Bleierze, worauf man hier von 1370–1754 baute, genennt; unmittelbar über der Stadt S. liegt die Festung dritten Ranges S., sehr starke Bergfestung, welche Friedrich II. mit 41/2 Mill. Thaler Kosten 1765–77 anlegte. Ihre Werke u. Graben sind fast alle in Felsen gehauen u. zum Theil durch bedeckte Wege verbunden; es wird daher diese Feste oft das Schlesische Gibraltar u. die Hauptfestung, der Donjon, auf dem Schloßberge der Wunderbau genannt. Der Wallgang liegt 2040 Fuß über der Ostsee, der in den Felsen gesprengte Brunnen ist 177 Fuß tief. Nebenforts sind der Spitzberg, der Hohenstein, die Große u. Kleine Strohhaube u. der Hahnenkamm. Drei Reihen in den Felsen gehauener Kasematten können 5000 Mann fassen. S. ist Staatsgefängniß, noch nie erobert u. angegriffen, aber von den Franzosen u. Württembergern 1807 eingeschlossen worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 95.
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