Velde

[388] Velde, 1) Adrian van der V., geb. 1639 in Amsterdam, niederländischer Genre- u. Historien-, vorzüglich aber Thiermaler, Schüler von Wynants; st. 1672. Seine Zeichnungen u. Radirungen gehören[388] zu den schönsten der Holländischen Schule. 2) Esaias van der V., geb. 1597 in Leyden; malte meist Bataillen u. Räuberscenen; st. 1630. 3) Jan van der V., des Vorigen Bruder, geb. 1599 in Leyden; malte u. radirte Landschaften u. Genrebilder. 4) Wilhelm van der V., der Ältere, geb. 1611; zeichnete Marinen, so 1666 das Seegefecht zwischen Engländern u. Holländern nach der Natur, wurde von Karl II. nach England berufen u. st. dort 1693. 5) Wilhelm van der V., der Jüngere, des Vorigen Sohn, geb. 1633, Marinemaler u. durch Jakob II. nach England gezogen, geschickter als sein Vater; st. 1707 zu London. 6) Karl Franz van der V., geb. 27. Sept. 1779 in Breslau; studirte seit 1797 in Frankfurt a.O. die Rechte, wurde 1804 Referendarius beim Stadtgericht zu Breslau, dann Stadtgerichtsdirector zu Winzig, 1814 Assessor bei der Criminaldeputation des Stadtgerichts zu Breslau, 1818 Stadtrichter in Zobten, 1823 Justizcommissär zu Breslau u. st. 6. April 1824. Er schr. die Romane: Darthula, Liebespossen, Trude Hiorba, Axel Asmund, Die Flibustier, Gunima, Die Tatarenschlacht, Prinz Friedrich, Die Eroberung von Mexico, Die Malteser, Die Lichtensteiner, Die Wiedertäufer, Die Patricier, Arwed Gyllenstierna, Das Liebhabertheater, Der Wunsch des Komgu, Der Böhmische Mägdekrieg, Christine u. ihr Hof, Das Horoskop, Die Gesandtschaftsreise nach China, u.v.a.; das Lustspiel: Die Tatarenschlacht. Sämmtliche Schriften, von Böttiger u. Th. Hell herausgegeben, mit seiner Biographie, Dresd. 1824–27, 25 Bde., 7. A. Lpz. 1862, 10 Bde. Mehre seiner Erzählungen sind von Charlotte Birch-Pfeiffer dramatisch bearbeitet worden. 7) Bertha Richter, geb. van der V., des Vorigen Tochter, geb. 1814; verheiratete sich 1834 an den Bürgermeister Richter in Schlesien u. st. 1835. Sie schr.: Novellen. Lpz. 1831 f., 2 Bde.; Prinz Wilhelm von Hessen, Bunzl. 1833.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 388-389.
Lizenz:
Faksimiles:
388 | 389
Kategorien: