Zastrow

[527] Zastrow, Friedrich Wilhelm Christian von Z., geb. 1752 in Ruppin, trat 1766 in die preußische Armee, wurde 1774 Lieutenant, wohnte als Adjutant des Generals von Ramin dem Baierischen Erbfolgekriege bei, wurde 1786 Stabscapitän, 1789 Major u. 1793 Flügeladjutant des Königs Friedrich Wilhelm II., welchen er in die Campagnen an den Rhein u. nach Polen begleitete. Zum Oberstlieutenant ernannt, erhielt er 1794 die Leitung des Militärcabinets übertragen, wurde 1796 Oberst, übernahm 1801 ein Infanterieregiment u. wurde Generalmajor. 1806 zum Generalinspecteur der südpreußischen Infanterie ernannt, war er in der Schlacht von Auerstädt im Gefolge des Königs Friedrich Wilhelm III. u. wurde zu Napoleon nach Charlottenburg gesendet, um mit dem Marquis Lucchesini gemeinschaftlich zu unterhandeln. Im Jan. 1807 wurde er Minister des Auswärtigen u. im Mai 1807 Generallieutenant, nahm aber schon im Juni seinen Abschied u. begab sich auf ein Gut in der Neumark; 1813 trat er in den Dienst zurück u. wurde zuerst Chef der Schlesischen Landwehr u. dann Militärgouverneur zwischen der Weichsel u. der russischen Grenze; 1815 wurde er Gesandter in Kassel u. 1817 in München, 1823 Gouverneur von Neufchatel u. Valengin, 1824 General der Infanterie u. 1825 zur Krönung Karls X. nach Paris u. Rheims gesendet. Er starb am 22. Juli 1830 zu Bied bei Neufchatel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 527.
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