Bremen [2]

269. Bremen.
269. Bremen.
Nordwestdeutschland. I. (Karten) 1. Helgoland 2. Norderney 3. Oldenbg. 4. Lübeck 5. Schwerin 6. Hannover 7. Bremen 8. Wilhelmshav. 9. Prov. Sachsen
Nordwestdeutschland. I. (Karten) 1. Helgoland 2. Norderney 3. Oldenbg. 4. Lübeck 5. Schwerin 6. Hannover 7. Bremen 8. Wilhelmshav. 9. Prov. Sachsen
Renaissance. I. 1. Palast Vendramin zu Venedig (Ende des 15. Jahrh.). 2. Säulenhof des Palastes Sauli bei Genua (16. Jahrh.). 3. Ehemalige Markusbibliothek zu Venedig (1536 begonnen). 4. Markuskloster in Leon (16. Jahrh.). 5. Uhrpavillon des Louvre zu Paris (1624 begonnen). 6. Treppe am Schlosse zu Blois (16. Jahrh.). 7. Friedrichsbau des Schlosses zu Heidelberg (1556-59). 8. Portal des Piastenschlosses zu Brieg (16. Jahrh.). 9. Treppe des Rathauses zu Görlitz (1537). 10. Rathaus zu Bremen (1602-12 umgebaut). 11. Vorhalle des Rathauses zu Köln (1569-71).
Renaissance. I. 1. Palast Vendramin zu Venedig (Ende des 15. Jahrh.). 2. Säulenhof des Palastes Sauli bei Genua (16. Jahrh.). 3. Ehemalige Markusbibliothek zu ...

[263] Bremen. 1) Freie Hansestadt, Bundesstaat des Deutschen Reichs [Karte: Nordwestdeutschland, 7, bei Hannover], 256 qkm, (1900) 224.697 E.; Hauptbestandteil die Stadt B. mit Landgebiet an beiden Weserufern; die Ämter Vegesack und Bremerhaven bilden unterhalb der Stadt getrennte Hafenplätze. Staatsform: Republik; Verfassung vom 21. Febr. 1854, zuletzt 1879 revidiert. An der Spitze steht ein Senat von 16 auf Lebenszeit gewählten Mitgliedern (darunter 10 Rechtsgelehrte), unter dem jährlich wechselnden Vorsitz zweier Bürgermeister. Gesetzgebung und Verwaltung zwischen Senat und Bürgerschaft (150 auf 6 Jahre gewählte Mitglieder) geteilt. Organe der 20 Landgemeinden sind Kreistag (28 Vertreter) und Kreisausschuß (7). Abrechnung von 1903/4: Einnahmen 32,436, Ausgaben 45,307 Mill. M, Staatsschuld 192,222 Mill. M. Oberlandesgericht in Hamburg; in B. 1 Land-, 2 Amtsgerichte. Militärkontingent: 1. und 2. Bataillon des Infanterieregiments »Bremen« (1. Hanseat.) Nr. 75. Wappen: silberner Schlüssel in rotem Feld [Abb. 269]; Landesfarben Weiß-Rot.

2) Stadt B., 75 km von der Mündung der Weser in die Nordsee, 180.871 E., Land- und Amtsgericht, Oberpostdirektion, zweiter Seehandelsplatz Deutschlands (1888 Anschluß an das Zollgebiet, großer Freihafen erbaut), bes. für Tabak und Reis (erster Markt der Welt), Baum- und Schafwolle, Zucker, wichtigster Auswanderungshafen des europ. Kontinents. Industrie bedeutend, bes. Reismühlen, Zigarren, Bier, Silberwaren, Schiffbau und die Hilfsgewerbe der Schiffahrt. Hervorragende Gebäude: Dom (1044), Liebfrauen-, Ansgariikirche mit 112 m hohem Turm, Rathaus (1410 [Tafel: Renaissance I, 10]) mit dem berühmten Ratskeller, alte Gildehäuser der Kaufleute (der Schütting) und der Tuchhändler, Börse.

Geschichte. B. war bereits zur Zeit Karls d. Gr., der 788 hier ein Bistum stiftete, ein wichtiger Ort, wurde um 850 Erzbistum, beseitigte im 13. Jahrh. die Abhängigkeit vom Bischof fast ganz und wurde Glied der Hansa. Innere Zwistigkeiten wurden 1534 durch die »neue Eintracht« beendigt. Kraft des Westfäl. Friedens wurde B. im 17. Jahrh. ein weltliches Herzogtum unter schwed. und hannov. Hoheit, erlangte aber erst 1741 die Anerkennung als Reichsstand. 1810 ward B. Frankreich einverleibt (Hauptstadt des Dep. Wesermündungen); 1815 trat B. zum Deutschen Bunde, 1866 zum Norddeutschen Bunde, 1870 zum Deutschen Reiche. – Vgl. Buchenau (3. Aufl. 1900), von Bippen (3 Bde., 1892-1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 263.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: