Bellona (Mythologie)

[495] Bellona (Mythologie), griechisch Enyo, die Schwester des Kriegsgottes Mars, nach andern seine Mutter, oder seine Gemahlin. Hesiod nennt sie die Tochter des Phorkys und der Keto. Sie war die von den Dichtern furchtbar geschilderte Schlachtengöttin; ihr Antlitz war flammenumlodert, Donner umbrüllten sie und nächst der tödtlichen Lanze schwang sie eine blutige Geißel. So war sie, die Gefährtin des Mars. Vorzüglich verehrt wurde sie zu Komana in Kappadocien, wo sie einen Tempel mit vielen Priestern hatte. In Rom stand ihr, von Appius Claudius erbauter Tempel, auf dem Flaminischen Cirkus, und davor eine Säule, nach welcher der Consul eine Lanze warf, wenn er einem Volke den Krieg ankündigen wollte. Wenn ein Feldherr darum nachsuchte, einen Triumphzug halten zu dürfen, erbat er im Tempel der Bellona die Erlaubniß. Ihre Priester brachten ihr Blutopfer, indem sie sich selbst mit Messern verwundeten. Abgebildet wurde sie als ernste Jungfrau mit Helm und Brustharnisch. Kriegerische Helden werden von den Dichtern Söhne Bellona's genannt, und manche schildern[495] sie als das Loos der Schlachten abwägend und entscheidend.

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Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 495-496.
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