Najaden (Mythologie)

[357] Najaden (Mythologie), Naiden, die lieblichen Göttinnen der Fluthen und Gewässer, identisch mit Nymphen (s. d.), Töchter des Oceans und der Tethys, die idealen Sinnbilder des quellenden Naturlebens. Vornehmlich wurden die Nymphen der Landgewässer, der Bäche, Flüsse und Seen Najaden genannt. Man findet sie meist mit einer Urne abgebildet, aus welcher ihre Quelle entspringt, oder den Stromgöttern ähnlich, mit einem Ruder, unbekleidet, mit Schilf bekränzt und geschürzt. Ein Nachklang von ihnen hat sich in dem deutschen Volksglauben an Nixen (s. d.) erhalten, namentlich die verderbliche Eigenschaft, ihre Lieblinge in die feuchte Tiefe hinabzuziehen; doch spricht sich auch darin die tiefwurzelnde Poesie des Gedankens aus, die so viele der hellenischen Mythen erklärt. Der im Flusse Verunglückende ertrank nicht, die Najade liebte ihn, und zog ihn herab in ihr krystallenes Haus. So geschah es dem Jünglinge Hylas, den Herkules liebte.

–ch–

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 357.
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