Freiburg im Breisgau

[793] Freiburg im Breisgau, alte Hauptstadt des Breisgau und ehemals starke Festung, jetzt die 3. Stadt des Großherzogthums Baden und Sitz der Regierung des Oberrheinkreises, liegt am Fuße des Schwarzwaldes an der Dreisam in einer der freundlichsten und gesündesten Gegenden Deutschlands und zählte 1852 ohne Militär und Fremde 16427 E., die von Handel, Gewerben, Seiden-, Cichorien-, Papier-, Knopffabrikation, Gerbereien, Pottaschsiederei, Bierbrauerei, Wein- u. Feldbau leben. Bekannt ist die weniger durch Umfang als gothische Bauart merkwürdige Kathedrale mit herrlichen Glasmalereien u. ihrem 356 Pariserschuh hohen durchbrochenen Hauptthurme. Alterthümliches Kaufhaus, schöne Spitäler, Kaserne, Theater, Denkmal des Berthold Schwarz, der hier das Pulver erfunden haben soll. F. hat eine 1456 gestiftete kathol. Universität mit ansehnl. Bibliothek, Sammlungen, theologischem Convict u.s.f.; im Winter 1853/4 mit 376, im Sommer 1854 mit 338 Studierenden. Residenz des Erzbischofes der 1827 errichteten oberrhein. Kirchenprovinz, welchem die Bisthümer Fulda, Limburg, Mainz und Rottenburg untergeordnet sind und dessen engere Erzdiöcese F. 1845 nach officieller Zählung 961808 Diöcesanen zählte. Schlachten am 3. u. 5. August 1644; Belagerungen 1713 und 1744.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 793.
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