Albāno

[262] Albāno (A. Laziale), Stadt in der ital. Provinz und dem Kreis Rom, südöstlich von Rom, in herrlicher Lage nahe am Albanersee, durch Eisenbahn mit Rom und der Küste verbunden, hat eine Kathedrale, mehrere Villen mit Gärten, Weinbau und (1901) ca. 8000 (als Gemeinde 8461) Einw. Von den Bautrümmern des klassischen Altertums sind die Überreste der Villen des Pompejus und Domitian, des Pompejusgrabes und des sogen. Grabmals der Horatier (im etruskischen Stil, s. Tafel »Architektur IV«, Fig. 9) am bemerkenswertesten. A. ist Kardinalbistum. 2 km südlich von A. liegt Ariccia (s. d.). Unfern im N. erhebt sich Castel Gandolfo (s. d.), und 31 km nordöstlich stand im Altertum Alba longa (s. d.), die Mutterstadt Roms. – Der Albanersee (Albanus lacus, Lago di Albano oder Lago di Castello), ein vulkanisches Maar, am Westfuß des Monte Cavo, 293 m ü. M., gelegen, bildet ein elliptisches Becken (3,7 km lang, 2 km breit) voll kristallhellen Wassers, hat eine Tiefe bis 156 m und ist sehr fischreich. Kastanienwald und Weinpflanzungen bedecken seine z. T. hohen und schroffen Ufer. Der Spiegel des Sees wird durch einen Abzugskanal reguliert, den der römische Feldherr Camillus während der Belagerung von Veji 396 v. Chr. durch den Felsen hauen ließ, und der noch heute wohlerhalten seinen Zweck erfüllt. Er ist über 1 m breit, 2–3 m hoch und 1200 m lang. – Bei A. bricht der grünlichgraue Albanerstein (Peperin, s. Basalte), der in den ältern Zeiten Roms zum Bauen verwendet wurde. S. Karte »Umgebung von Rom«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 262.
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