Albany [2]

[262] Albany (spr. aolbĕnĭ), 1) Hauptstadt des nordamerikan. Staates New York, unter 42°40´ nördl. Br., am Hudson (der bis hierher für kleine Seeschiffe fahrbar ist, und in den hier Eriekanal und Champlainkanal eintreten), 230 km oberhalb New York, Knotenpunkt von fünf Eisenbahnen, mit (1900) 94,151 Einw. Die ältere Stadt hat enge, die Neustadt breite, stattliche Straßen. Bemerkenswert sind das Kapitol, ein Granitbau im Renaissancestil, mit 96 m hohem Turm, die marmorne State Hall, die katholische Kathedrale, Rathaus, Börse. In 1566 Gewerbsbetrieben erzeugten 1900: 12,389 Arbeiter Waren im Werte von 24,992,021 Doll., darunter 21 Gießereien und Maschinenbauanstalten, 10 Brauereien, 44 Druckereien, Malz-, Schuh-, Kleider-, Ackergerät-, Tabakfabriken[262] etc. Getreide, Vieh, Kohle und Holz sind Haupthandelsartikel. Von wissenschaftlichen Instituten befinden sich in A. die 1852 inkorporierte Rechts- und Medizinschule, Sternwarte (Dudley Observatory), Staatsbibliothek (320,000 Bände), Lehrerseminar, Museum und das 1791 gegründete A. Institute. Das Zuchthaus ist Musteranstalt und wird einzig durch die Arbeit der Gefangenen unterhalten. Die Wasserversorgung geschieht aus dem 8 km westlich gelegenen Rensselaersee. Das steuerbare Eigentum beträgt 69,032,734, die städtische Schuld 2,619,380 Doll. A. wurde von den Holländern 1623 als Fort Orange gegründet, erhielt seinen jetzigen Namen 1664 durch die Engländer und ist seit 1798 Hauptstadt des Staates New York. – 2) Hauptstadt der Grafschaft Linn im nordamerikan. Staat Oregon, am Willamette und an der Eisenbahn nach Kalifornien, mit (1900) 3149 Einw. – 3) Hauptstadt der Grafschaft Dougherty im Staat Georgia, am schiffbaren Flint, Bahnknotenpunkt und Baumwolleversendungsplatz und hat (1900) 4606 Einw. – 4) Hafenstadt an der Südküste von Westaustralien, am Princeß Royal Harbour, der mit dem King George-Sund in Verbindung steht, mit Perth durch Eisenbahn verbunden, hat 2 Forts, einen Leuchtturm und (1900) 3250 Einw. A. war früher Dampferstation, jetzt ist es eine besuchte Gesundheitsstation.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 262-263.
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