Ambrosianischer Gesang

[416] Ambrosianischer Gesang, der kirchliche Gesang, wie ihn der heil. Ambrosius, Bischof von Mailand, in den Kirchen seiner Diözese einführte. Ambrosius verpflanzte den Halleluja- und Antiphonengesang aus dem Orient nach Italien; auch wird er als der Urheber des Responsoriengesangs angesehen. Da er aber auch den Hymnengesang nicht nur nach Italien brachte, sondern auch selbst viele Hymnen verfaßt hat, so ist allem Anscheine nach der Gregorianische Gesang (s. d.) nicht im Prinzip vom Ambrosianischen verschieden, sondern nur eine umfassende und für die gesamte katholische Christenheit zur Norm gemachte Revision des Kirchengesanges, zu dem seit Ambrosius' Tode (397) sicher vieles Neue hinzugekommen war. Vgl. Dreves, Aurelius Ambrosius, der Vater des Kirchengesanges (Freiburg 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 416.
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