Angeli

[514] Angeli, Heinrich von, Maler, geb. 8. Juli 1840 in Ödenburg, begann seine Studien 1854 auf der Wiener Akademie und bei Gustav Müller, setzte sie 1856 in Düsseldorf bei Leutze fort und stellte 1857 sein erstes Bild: Maria Stuart auf dem Wege zum Schafott, aus, dem 1859 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern Ludwig XI. von Frankreich, den heil. Franz von Paula um Verlängerung seines Lebens bittend, Antonius und Kleopatra, Jane Gray u.a. folgten. 1862 siedelte er nach Wien über und erwarb sich hier als Bildnismaler sowohl durch seine Charakteristik als durch seine malerische Kraft und durch das künstlerische Arrangement seiner Porträte eine solche Anerkennung, daß er seitdem außer drei Genrebildern. der Rächer seiner Ehre (1869), Jugendliebe (1871) und die verweigerte Absolution (1873), nur noch Bildnisse malte. Seine Glanzperiode beginnt mit den 1870er Jahren, wo ihm die Porträte des Kaisers von Österreich und des deutschen Kronprinzenpaars einen wohlbegründeten Ruf erwarben. Auf einer Reise in England porträtierte er die Königin Viktoria, einige Mitglieder ihrer Familie und viele Personen der englischen Aristokratie. Für die Berliner Nationalgalerie malte er die Porträte des Generalfeldmarschalls v. Manteuffel und des Malers Andr. Achenbach. Das städtische Museum in Breslau besitzt von ihm die Bildnisse des Kaisers und der Kaiserin Friedrich in ganzer Figur und des Feldmarschalls Moltke. Die Kaiserin Friedrich hat A. auch in Witwentrauer gemalt. Von den Bildnissen seiner letzten Zeit sind noch die des Kaisers Wilhelm II., der Kaiserin Auguste Viktoria, der Prinzessin Adolf zu Schaumburg-Lippe und der Kaiserin Maria Feodorowna von Rußland (1896) hervorzuheben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 514.
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