As [4]

[840] As (lat.), bei den Römern die Einheit im Gewichts- und Münzwesen. Als Gewicht (Libra, Pfund genannt) wurde das As zwölfmal geteilt, und 1/12 As machte eine Uncia (Unze) aus. Seine Teile waren:

Tabelle

1 As war nach Böckh = 327,45 g. Als Kupfermünze (die zuerst unter Servius Tullius mit Bildern von Tieren [daher pecunia, von pecus] bezeichnet wurde) wog 1 As ursprünglich 12 Unzen; tatsächlich aber hatten die Münzen nur 10 Unzen und waren stark mit Zinn und Blei legiert. Von Teilmünzen hatte man den Semis, Triens, Quadrans, Sextans und die Uncia. Beide Seiten der Münzen wurden seit 500 v. Chr. durch Bilder bezeichnet, die eine Seite später gewöhnlich durch einen Schiffschnabel und die Wertbezeichnung in Kügelchen, die andre Seite durch Götterköpfe (Abbildung s. Tafel »Münzen II«). Die ältesten, uns erhaltenen Stücke gehen jedoch nicht über 300 v. Chr. hinaus. Auf dem As erscheint der doppelköpfige Janus, auf dem Semis Jupiter, auf dem Triens Minerva, auf dem Quadrans Herkules, auf dem Sextans Mercurius, auf der Uncia wieder Minerva oder die als Göttin personifizierte Roma. Diese Münzen waren das gesetzliche und ausschließliche Kurant von den Dezemvirn (451 v. Chr.) an bis kurz vor Anfang des ersten Punischen Krieges. Der Wert dieses As ist 47 Pf. Bei Einführung des Silbergeldes (268 v. Chr.) wurden 3 As, später sogar 6 As aus einem Pfund Kupfer geprägt, wonach sich der Kurswert des As entsprechend bis zuletzt auf 4 Pf. reduzierte. Ursprünglich hatte das altrömische Pfund Kupfer einen Wert von 1 Mk. 94 Pf. Vgl. Mommsen, Geschichte des römischen Münzwesens (Berl. 1860); Hultsch, Griechische und römische Metrologie (2. Bearb., das. 1882). – Seit dem Mittelalter diente besonders das holländische As zur Grundlage für genaue Bestimmungen der Gold-, Silber- und Münzgewichte. Die Amsterdamer Troismark enthielt 5120 Asen, das alte Pariser Pfund ihrer 10,184,62, woraus 1 g = 20,80592 As und 1 As = 48,06321 mg berechnet ist. Die alte Kölner Mark von 233,8123 g wurde in 4020 Kölner As (deutsche Dukatenas), 66 auf das Rauhgewicht des Dukatens, sowie in 4332 Kölner Eßchen und in 4422 sächsische Dukatenas, 66 auf den Dukaten, und die Wiener Mark von 280,546 g in 4824 Dukatengran eingeteilt. In Preußen nahm man die Kölner Mark von 233,855 g = 4864 holländische As an, teilte jedoch das Grän 1831 in Sechzehntel und nannte diese 1854 »preußische As«, die Münzmark = 4608; seit 1857 war das neue Münzpfund von 500 g in 1000 Tausendstel zu 10 As geteilt, bis das metrische System dem ein Ende machte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 840.
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