Coccĭus

[204] Coccĭus, Ernst Adolf, Augenarzt, geb. 19. Sept. 1825 in Knauthain bei Leipzig, gest. 24. Nov. 1890 in Leipzig, studierte hier, in Prag und Paris, war 1849 bis 1857 Hausarzt an der Leipziger Augenheilanstalt, habilitierte sich 1851 als Privatdozent an der Universität und ward 1858 außerordentlicher Professor, 1867 ordentlicher Professor und Direktor der Augenheilanstalt. Er schrieb: »über die Ernährungsweise der Hornhaut und die Serum führenden Gefäße des menschlichen Körpers« (Leipz. 1852); »Über die Anwendung des Augenspiegels nebst Angabe eines neuen Instruments« (das. 1853); »Über die Neubildung von Glashäuten im Auge« (das. 1858); »Über Glaukom, Entzündung und die Autopsie mit dem Augenspiegel« (das. 1859); »Über das Gewebe und die Entzündung des menschlichen Glaskörpers« (das. 1860); »Der Mechanismus der Akkommodation des menschlichen Auges nach Beobachtungen im Leben« (das. 1868); »De instrumentis quibus in operationibus oculorum palpebrae fixae tenentur« (das. 1869); »über Augenverletzungen und ihre Behandlung« (das. 1871); »Die Heilanstalt für arme Augenkranke zu Leipzig« (mit Wilhelmi, das. 1870); »Über die Augenerkrankungen,[204] welche bei Pocken in der Augenheilanstalt beobachtet wurden« (das. 1871); »Ophthalmometrie und Spannungsmessung am kranken Auge« (1872); »Über die Diagnose des Sehpurpurs im Leben« (1877). C. war ein ausgezeichneter Operateur und hat sich auch um die Physiologie, Anatomie und Pathologie des Auges verdient gemacht. Er verband den Augenspiegel mit einem Polarisationsapparat und vermochte dadurch die feinsten Veränderungen der Aderhaut genau zu diagnostizieren. Auch gab er eine Methode zur ophthalmoskopischen Diagnose des Astigmatismus an, eine Methode, sein eignes Auge im Spiegel zu untersuchen, und erfand ein neues Ophthalmometer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 204-205.
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