Dakōta [2]

[422] Dakōta (»die sieben Ratfeuer«), großes Indianervolk westlich vom Mississippi (s. Tafel »Amerikanische Völker« 1, Fig. 12), vom Arkansas im S. bis zum Saskatchewan im N., von den Franzosen Sioux, von andern auch Nadowessier genannt. Ihre Hauptstämme sind: die Quappa, Kansas und Osagen im S., die Ponka, Omaha und Mandan in der Mitte, die Sioux, Assiniboine und Krähenindianer im N. Sprachverwandt sind die Winebago am Michigansee, die Tutelos in Virginien und die Biloxi in Louisiana. Der mächtigste Stamm sind die Sioux oder eigentlichen D., die früher zwischen oberm Mississippi im O., Blael Hills und Rocky Mountains im W. wohnten und sieben verbündete, aber voneinander unabhängige Völker umfaßten. Als treffliche Reiter und mutige Krieger haben sie mit den Vereinigten Staaten blutige Kriege geführt (1852,1862,1876), in deren letztem sie unter ihrem Häuptling Sitting Bull den General Custer mit seiner Abteilung niedermetzelten. Früher lebten sie vorzugsweise von der Büffeljagd. Einige Stämme, besonders die Mandan, erreichten einen ziemlichen Kulturgrad (s. Tafel »Indianische Kultur I«, Fig. 2). Die Zahl der D. schätzt man gegenwärtig auf 43,400, davon 2200 in Kanada. Grammatiken der Dakotasprache lieferten Riggs (Washingt. 1852), v. d. Gabelentz (Leipz. 1852) und Röhrig (Washingt. 1873). Vgl. Poole, Among the Sioux of Dakota (New York 1881); Cronau, Fahrten im Lande der Sioux (Leipz. 1886); Mooney, The Siouan tribes of the East (Washingt. 1894), und The Ghost-Dance religion and the Sioux Outbreak of 1890 (das. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 422.
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