Geier [2]

[488] Geier (besser Geyer), Florian G. von Geiersberg, aus einem zu Gibelstadt in Franken ansässigen ritterlichen Geschlecht, nahm 1519 (früheste Nachricht über ihn) Götz v. Berlichingen als Anhänger Herzog Ulrichs für den Schwäbischen Bund gefangen, trat 1525 auf Seite der aufrührerischen fränkischen Bauern und wurde Wortführer des »schwarzen Haufens« (s. den Art. »Bauernkrieg«), der die Burg Weinsberg eroberte, Helfenstein ermordete und Heilbronn plünderte, schloß sich dann mit seiner Schar dem fränkischen Heer an und zog mit gegen Würzburg. Nachdem er Rothenburg zur Verbrüderung gebracht, traf er bei Sulzdorf mit Truchseß zusammen, zog sich, als das Bauernheer zerstob, mit seiner Schar in fester Ordnung gegen das Dorf Ingolstadt zurück, hielt hier den Reisigen tapfer stand, schlug sich mit 200 Mann nach der Limpurg bei Schwäbisch-Hall durch und ward 9. Juni 1525 bei Schloß Rimpar im Kampf mit Wilhelm v. Grumbach (der nicht sein Schwager war) erschlagen. Seine Geschichte gab R. Heller den Stoff zu einem Roman (1848); dramatisch wurde sie bearbeitet von W. Genast (1857), K. Koberstein (1860), I. G. Fischer (1866), Dillenius (1868) und Gerhart Hauptmann (1896). Vgl. Lenz in den »Preußischen Jahrbüchern« (1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 488.
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