Hartzer

[847] Hartzer, Ferdinand, Bildhauer, geb. 22. Juni 1838 in Celle, erlernte seine Kunst zuerst in Hannover bei dem Bildhauer Hurtzig und bildete sich von 1858 an in München unter Widnmann und 1862–1867 in Dresden unter Hähnels Leitung weiter aus. Nachdem er sich 1867–69 in Italien aufgehalten hatte, ließ er sich in Berlin nieder. In München schuf er sein sehr günstig aufgenommenes Erstlingswerk, den verwundeten Philoktet, dem nachher Christus und die Sünderin, der Harfner und Mignon, die humoristischen Gestalten des Knaben mit dem Hahn und Amors mit der Satyrmaske, das bronzene Marschnerdenkmal in Hannover, das Marmordenkmal Thaers in Celle, das Siegesdenkmal für Gleiwitz, die Gestalt[847] des Sieges für den Belle-Allianceplatz in Berlin, das Denkmal L. Spohrs für Kassel und andre allegorische und Genredarstellungen folgten. 1890 vollendete er das Denkmal des Physikers Wöhler für Göttingen, wofür er zum Ehrendoktor der Universität promoviert wurde, 1893 das in Bronze gegossene, mit drei Sockelreliefs versehene Denkmal des Bischofs Bernward für Hildesheim, 1894 das Denkmal des Chemikers Mitscherlich für Berlin und 1898 das Doppeldenkmal von Gauß und Weber für Göttingen. Er hat auch zahlreiche Porträtbüsten geschaffen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 847-848.
Lizenz:
Faksimiles:
847 | 848
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika