Hohenheim [1]

[443] Hohenheim, ehemaliges Lustschloß mit Domäne im württemberg. Neckarkreis, 11 km südlich von Stuttgart, zur Gemeinde Plieningen gehörig, 389 m ü. M., jetzt Sitz der landwirtschaftlichen (bis 1881 auch forstwirtschaftlichen) Akademie, 1817 gegründet, mit 18 Lehrern und etwa 80–100 Studierenden. Ausgestattet ist die Anstalt mit vorzüglichen Sammlungen von Naturalien, von landwirtschaftlichen Geräten und Modellen, mit mehreren Laboratorien, Versuchsfeldern, botanischem Garten, Obstbaumschulen und einer Kunstgärtnerei; zugehörig sind ferner eine Gutswirtschaft, Versuchsanstalt, Samenprüfungsanstalt und eine solche für landwirtschaftliche Maschinen, eine Ackerbau- und eine Gartenbauschule. Auch hat H. eine [443] Fabrik landwirtschaftlicher Geräte. – H. gehörte ehedem dem berühmten Adelsgeschlecht, dem Theophrastus Paracelsus entstammte, und fiel 1768 als eröffnetes Lehen dem Herzog Karl Eugen anheim, der 1782 das Schloß erbaute. Vgl. Frölich, Das Schloß und die Akademie H. (Stuttg. 1870) und dessen Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Akademie H. (das. 1868); Wolff, Die landwirtschaftlich-chemische Versuchsstation H. 1866–1870 (Berl. 1871), und die weitern Berichte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 443-444.
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