Isabellenorden

[39] Isabellenorden, 1) königlich portug. Frauenorden, 4. Nov. 1801 vom Prinz-Regenten, spätern König Johann VI., auf Ersuchen seiner Gemahlin Charlotte Joachime und nach ihren Bestimmungen gestiftet, die hauptsächlich die Überwachung der Kranken- und Waisenpflege bezwecken. Der Orden zählt, abgesehen von den Damen der königlichen Familie, 26 von der Königin zu ernennende Damen, die adlig und 26 Jahre alt sein müssen. Die Dekoration besteht in einer goldenen, von goldenen Rosen und Bändern umgebenen Medaille, mit einer Krone darüber; die Medaille zeigt vorn die einem Armen spendende heil. Isabella von Portugal mit der Devise: »Pauperum solatio« (»Der Armen Trost«) am Fuß, hinten die Namenschiffer der Prinzessin und die Umschrift: »Real ordem de Santa Isabel 1801«. Der Orden wird an Festtagen an rosafarbener, weiß gestreifter Schärpe, an andern Tagen auf der Brust getragen. – 2) Königlich span. Orden Isabellas der Katholischen, der dritte im Rang der spanischen Orden, gestiftet von König Ferdinand VII. 24. März 1815 »zur Belohnung bewährter Königstreue und bewiesenen Eifers für die Erhaltung der indischen Besitzungen, sowie verdienter Staatsmänner in Spanien«. Der Orden, der später auch an Ausländer verliehen wurde, erhielt 26. Juli 1847 Zusätze zu den Statuten und hat jetzt vier Grade: Großkreuze, Kommandeure erster und zweiter Klasse und Ritter. Er verleiht den persönlichen Adel und den Großkreuzen den Titel Exzellenz. Die Dekoration besteht in einem rot emaillierten Kreuz mit Strahlen in den Winkeln, das an einem grünen Lorbeerkranz hängt und an weißem, orange geränderten Band getragen wird. Der goldene Mittelschild des Averses zeigt die zwei Säulen des Herkules, umschlungen von Bändern mit der Inschrift: »Plus ultra« (»Darüber hinaus«), und zwei gekrönte Weltkugeln, das Ganze umgeben von der Devise: »A la lealtad acrisolada« (»Der erprobten Treue«). Der blaue Mittelschild des Reverses mit den gekrönten Initialen des Stifters ist von einem weißen, goldbordierten Ring mit der Legende: »Por Isabella Catolica« umgeben. Die Großkreuze tragen das Kreuz an weißem, gelb besäumtem Bande von der Rechten zur Linken, auf der Brust einen ähnlichen Stern, auf dem goldenen Mittelschild die königlichen Initialen, umgeben von einem Lorbeerkranz mit der Inschrift: »A la lealtad acrisolada por Isabel la Catolica«; die Kommandeure erster Klasse das Kreuz um den Hals und einen kleinern Bruststern, die zweiter Klasse nur das Kreuz um den Hals; die Ritter das Kreuz im Knopfloch; die Geistlichen das Kreuz an violettem Bande; die Westindier eine goldene Medaille mit dem königlichen Brustbild an schwarzem Bande. S. Tafel »Orden II«, Fig. 29.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 39.
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