Kopf

[463] Kopf (Caput, Haupt), der vorderste Teil des Körpers der meisten Tiere, der durch den Besitz besonderer Organe (Auge, Ohr, Gehirn etc.) ausgezeichnet, zuweilen jedoch mit dem folgenden Abschnitt, der Brust, zu einem sogen. Cephalothorax (Kopfbrust) verschmolzen ist. Vielen Tieren, wie z. B. den Muscheln, fehlt ein besonderer Kopfabschnitt. Bei den Wirbeltieren ist mit Ausnahme der Leptokardier ein besonderer K. vorhanden und zerfällt in den Schädelteil und das Gesicht. Ersterer hat zur knöchernen Grundlage den Schädel (s. d.), der das Gehirn umschließt. Der höchste Teil des Kopfes (Scheitel, vertex) trennt den Vorderkopf vom Hinterkopf. Das Gesicht (s. d., S. 726) läßt, entsprechend seinen Knochen, die Einteilung in eine Ober- und Unterkiefergegend zu; für den Anatomen beginnt es unterhalb der Stirn, während im gewöhnlichen Leben auch diese mit zu ihm gerechnet wird. In der tiefen Schicht der Kopfhaut verlaufen die Nerven, Lymph- und Blutgefäße; letztere stammen aus der Kopfschlagader (Karotis). Unter der Haut liegt der aus dem Stirn- und Hinterhauptsmuskel zusammengesetzte Schädelmuskel (musculus epicranius), dessen Sehne, die sogen. Sehnenhaube (galea aponeurotica), mit der Schädelhaut fest verwachsen ist, so daß sich letztere in der Regel nur ganz wenig vor- und rückwärts bewegen läßt. S. die anatomischen Tafeln: »Blutgefäße, Muskeln, Nerven etc. des Menschen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 463.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: