Lucretĭus Carus

[769] Lucretĭus Carus, Titus, röm. Dichter, geb. um 96 v. Chr., gest. 55 durch Selbstmord, behandelte Epikurs Ansichten von Entstehung und Erhaltung der Welt in einem unvollendeten Lehrgedicht: »De rerum natura«, das sechs Bücher umfaßt. Sein Zweck ist, die Menschen durch Betrachtung der Natur von Aberglauben und eingebildeter Furcht zu befreien, und so spröde und unpoetisch der Stoff an sich ist, hat ihn der Dichter doch mit großer Kunst zu behandeln verstanden. Die Sprache ist scharf und kühn, von eigentümlicher Herbigkeit und altertümlicher Färbung. Ausgaben von Lachmann (mit Kommentar, Berl. 1850; 4. Aufl. 1871), Munro (4. Aufl., Cambridge 1886, 3 Bde.), Giussani (Turin 1898), Brieger (Leipz. 1899); 3. Buch erklärt von Heinze (das. 1896); Übersetzungen von v. Knebel (2. Aufl., das. 1831) und Seydel (M. Schlierbach, Münch. 1881).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 769.
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