Matsukata

[440] Matsukata Masayoshi, Graf, japan. Staatsmann, geb. 1835 in Satsuma als Sohn eines Samurai, ward nach den Stürmen des Restaurationskrieges (1868) 1871 Attaché im Finanzministerium, 1874 Vizefinanzminister und machte sich 1875 um die Grundsteuerreform verdient, wurde 1876 auch Generaldirektor der Gewerbekammer, war seit 1878 Präsident der Weltausstellungskommissionen von Paris, Sydney und Melbourne und wurde 1880 Minister des Innern. 1881 übernahm er das Finanzministerium und gründete 1882 die Nippon-Ginko (Reichsbank), der er 1885 das ausschließliche Privileg der Ausgabe von Kassenscheinen übertrug. 1884 in den Grafenstand erhoben, erhielt er 1891 neben dem Finanzministerium die Präsidentschaft des Kabinetts, trat aber 1892 zurück. Von Ende 1895 ab ordnete er einige Monate lang die durch den Krieg mitgenommenen Finanzen. Im Dezember 1896 an die Spitze der Verwaltung berufen, führte M. die Goldwährung durch, erlangte aber trotz Auflösung des Parlaments die Erhöhung der Grundsteuer nicht, weshalb er im Dezember 1897 zurücktrat. Doch übertrug ihm Graf Yamagata im Oktober 1898 wieder das Ministerium der Finanzen, dem er bis zum Sturze des Kabinetts im Oktober 1900 vorstand. Am 13. Juni 1902 wurde er vom deutschen Kaiser in Potsdam empfangen und wohnte dann den Londoner Krönungsfeierlichkeiten bei. Nach seiner Rückkehr gehörte er zu den fünf »ursprünglichen Staatsmännern« (Genro), die als Kronrat die wichtigsten Fragen der Politik entscheiden. Er veröffentlichte: »Report on the post-bellum financial administration of Japan, 1896–1900« (Tokio 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 440.
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