Mauromichālis

[468] Mauromichālis (Mavro-, auch Mawromichalis), Mainotenfamilie, die den fürstlichen beigezählt zu werden pflegt. Georg M. leitete hauptsächlich die Empörung der Mainoten 1770. Petros M., gewöhnlich Petro Bei genannt, geb. 1775, gest. 29. Jan. 1848, erhielt 1816 das Beilik Maina, schloß sich der Hetärie an und erhob im April 1821 in der Peloponnes die Fahne des Aufstandes. 1821 wurde er Mitglied des moreotischen Senats, 1822 Präsident auf dem Kongreß in Astros und 1824 Haupt der ausübenden Gewalt. Da er gegen die russisch gesinnten Kolokotronis und Kapo d'Istrias auftrat, ließ ihn Kapro d'Istrias im Februar 1831 zu Nauplia verhaften und in den Kerker werfen, ward aber dafür von Petros' Sohn Georg (der sich 1822 bei dem Entsatz von Missolunghi ausgezeichnet hatte) und seinem Bruder Konstantin (der bis 1817 bei der Pforte Dolmetsch gewesen war und sich im Freiheitskampf ebenfalls hervorgetan hatte) 9. Okt. 1831 ermordet. Konstantin ward sogleich vom Gefolge Kapo d'Istrias' niedergehauen, Georg 22. Okt. kriegsrechtlich erschossen. Petro wurde von dem neuen Kabinett in Freiheit gesetzt und 1836 vom König Otto, als dessen treuesten Anhänger er sich dann bewies, zu einem der Vizepräsidenten des Staatsrats ernannt. – Ein jüngeres Glied derselben Familie ist K. P. M., der Ende Dezember 1904 zum Kriegsminister, 22. Juni 1905 zum Minister des Innern ernannt wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 468.
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