Müller-Strübing

[238] Müller-Strübing, Hermann, Philolog, geb. 27. Aug. 1812 in Neubrandenburg, gest. 14. Aug. 1893 in London, Bruder der Romanschriftstellerin Luise Mühlbach, studierte 1831–33 in Berlin u. Heidelberg Rechtswissenschaft, wurde als angeblicher Rädelsführer bei dem Frankfurter Attentat (3. April 1833) 1835 zum Tode durch das Rad verurteilt, aber zu lebenslänglicher Festungshaft in Posen begnadigt. Beim Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. 1840 befreit, lebte er in Berlin, seit 1848 in Frankreich und seit 1852 in London. M. erwarb sich insbes. durch seine Arbeiten zur griechischen Literatur und Geschichte große Verdienste Seine Hauptwerke sind: die erste kritische Ausgabe des Vitruv (mit V. Rose, Leipz. 1867); »Aristophanes und die historische Kritik« (das. 1873); »Die attische Schrift vom Staate der Athener« (Göttingen 1880); »Thukydideische Forschungen« (Wien 1881); »Studien zur Verfassung von Athen während des Peloponnesischen Krieges«, 1. Teil: Über die Zivilbeamten (in den »Neuen Jahrbüchern für klassische Philologie«, Leipz. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 238.
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