Neusatz

[573] Neusatz (magyar. Ujvidék, spr. újwidëk), königliche Freistadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Bács-Bodrog, Station der Staatsbahnlinie Budapest-Semlin und von drei Lokalbahnen, am linken Ufer der Donau, über die eine Schiffbrücke und eine Eisenbahnbrücke nach der gegenüberliegenden Festung Peterwardein führen, und an der Mündung des Franz-Josephskanals in die Donau. Sie hat 14 Kirchen, darunter einen neuen Dom der serbischen Kirchengemeinde, zahlreiche schöne Gebäude (Sparkasse, Gymnasium, Spital, Schützenvereinshaus, neue Kasernen), Dampf- und Walzmühlen, Fabriken für Mühlsteine, Spiritus, Seidenwaren (500 Arbeiter), Konserven etc. vorzüglichen Obst-, Garten- und Weinbau, bedeutende Hausindustrie (Seidenspinnerei), lebhaften Handel und Schiffsverkehr und (1901) 29,296 Einw., wovon 10,321 Ungarn, 9889 Serben und 6483 Deutsche (meist römisch- und griechisch-kath. Glaubens). N. ist Zentralpunkt der Serben Ungarns, besitzt ein römisch kath. Staats- und ein griechisch-orientalisches serbisches Obergymnasium, eine Handels- und eine Gewerbeschule, Theater, Promenadenanlagen und eine serbische literarische Gesellschaft (Matica Srpska), ist Sitz des Komitats und des Bácser griechisch-oriental. Bischofs und hat einen Gerichtshof, ein Tabakmagazin und ein Tabakeinlösungsamt. – Am 11. Juni 1849 wurde N. von den kaiserlichen Truppen unter Jellachich mit Sturm genommen und fast zerstört. In der Nähe Überreste einer Römerschanze.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 573.
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