Socin

[561] Socin, 1) August, Chirurg, geb. 21. Febr. 1837 in Vevey, gest. 19. Jan. 1899 in Basel, studierte in Basel, Würzburg, Prag und Wien, später auch in Paris und London, habilitierte sich 1861 in Basel als Privatdozent und wurde daselbst 1864 Professor der Chirurgie. 1866 und 1870 arbeitete er in den österreichischen, bez. deutschen Lazaretten. Er schrieb: »Kriegschirurgische Erfahrungen, gesammelt in Karlsruhe 1870 und 1871« (Leipz. 1872); »Die Verletzungen und Krankheiten der Prostata« (in Pitha-Billroths »Handbuch«, Stuttg. 1885; fortgeführt von Burckhardt in der »Deutschen Chirurgie«, das. 1900) und gab seit 1871 Jahresberichte über die chirurgische Abteilung des Spitals zu Basel heraus.

2) Albert, Orientalist, geb. 13. Okt. 1844 in Basel, gest. 24. Juni 1899 in Leipzig, studierte in seiner Vaterstadt, in Genf, Göttingen, Leipzig und Berlin, reiste mit E. Prym 1868–70 im muslimischen Orient, habilitierte sich 1871 in Basel, ging 1873 noch einmal nach Syrien, erhielt 1876 das semitistische Ordinariat in Tübingen und 1890 Fleischers Lehrstuhl in Leipzig. Seine Hauptwerke sind: »Die Gedichte des 'Alkama« (Leipz. 1867); »Arabische Sprichwörter und Redensarten« (Tübing. 1878); »Der neuaramäische Dialekt des Tûr 'Abdîn« (zusammen mit E. Prym; Götting. 1881, 2 Tle.); »Die neuaramäischen Dialekte von Urmia bis Mosul« (Tübing. 1882); »Arabische Grammatik« (Karlsr. 1885; 5. Aufl. von Brockelmann,-Berl. 1904; auch in englischer Ausg.); »Die Inschrift des Königs Mesa von Moab« (mit R. Smend, Freib. i. Br. 1886); »Kurdische Sammlungen« (mit E. Prym; Petersb. 1887–90, 2 Tle.); »Zum arabischen Dialekt von Marokko« (Leipz. 1893); »Der arabische Dialekt der Houwāra« (mit H. Stumme, das. 1894); »Diwan aus Zentralarabien« (hrsg. von H. Stumme, das. 1900 bis 1901, 3 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 561.
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