Valeriāna

[996] Valeriāna L. (Baldrian), Gattung der Valerianazeen, ein- oder mehrjährige Kräuter, Halbsträucher, selten Sträucher, mit einfachen, ganzrandigen oder gezahnten, fiederspaltigen oder ein- bis dreifach fiederteiligen Blättern, weißen oder roten Blüten in verschieden gestalteten Rispen und häufig von einem Pappus gekrönten Achenen. Etwa 150 Arten in Europa und Asien, wenige in Nord-, die Mehrzahl in Südamerika, meist Gebirgsbewohner. V. officinalis L. (Theriakwurz, Katzenwurz, Katzenbaldrian, im Mittelalter Denemarcha oder, wie noch heute in der Schweiz, Tenemarg), s. Tafel »Arzneipflanzen II«, Fig. 7 mit Text. Eine Varietät, V. officinalis angustifolia Miq. (Kesso) in Japan, liefert ein eigenartiges Baldrianöl (s. d.). Die Wurzel von V. spica Vahl (Nardostachys Jatamansi DC., indischer Speik, echte Narde) in Ostindien wurde schon im Altertum wie noch jetzt in Indien arzneilich benutzt (vgl. Narde). Von V. celtica L. (Alpenbaldrian, Nardenbaldrian, Spicknarden, s. Tafel »Alpenpflanzen«, Fig. 4 mit Text) stand die Wurzel als gallische oder keltische Narde oder Spiek (Spik) früher, wie noch jetzt bei den Alpenbewohnern und im Orient, als Arzneimittel und Parfüm in hohem Ansehen. Mehrere Arten, wie V. montana L., V. Phu L. (römischer Baldrian, Speerkraut, Spiekwurzel), V. dioica L., werden als Zierpflanzen kultiviert. V. rubra, s. Centranthus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 996.
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