Wit

[696] Wit, Ferdinand Johann, genannt von Dörring, politischer Abenteurer, geb. 1800 in Altona, gest. 22. Okt. 1863 in Meran, studierte seit 1817 in Kiel und Jena, wo er sich der Burschenschaft anschloß und im Dezember 1818 ausgewiesen wurde. W. ging nach England, hielt sich dann unter dem Namen seines Stiefvaters Dörring, polizeilich verfolgt, im südlichen Frankreich, in Italien und in der Schweiz auf. bis er 20. Sept. 1821 auf savoyischem Gebiete verhaftet und nach Mailand gebracht wurde. Ende 1822 entkam er aus der Zitadelle, wurde 1824 in Bayreuth verhaftet, nach Berlin gebracht und 1826 auf der dänischen Festung Friedrichsort eingesperrt. Hier schrieb er: »Lukubrationen eines Staatsgefangenen« (Braunschw. 1827), später: »Fragmente aus meinem Leben und meiner Zeit« (das. 1827–30, 4 Tle.) und »Mein Jugendleben und meine Reise« (Leipz. 1832). Nach seiner Freilassung vermählte er sich 1828 in Weimar mit einer reichen Erbin und lebte dann in Schleswig, bis er sich in Oberschlesien ankaufte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 696.
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