Altenkirchen

[361] Altenkirchen, 1) Flecken auf Rügen, nördlichstes Kirchspiel Deutschlands (25 Dörfer, 2000 Ew.) mit heidnischen Denkmälern; hier werden zur Zeit des Häringsfanges an 8 Sonntagen die sogenannten Strandpredigten gehalten; 2) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Koblenz, 113/1 QM., 38,000 Ew.; darin 3) A. (Ahlekirchen), sonst Hauptort der ehemaligen Grafschaft Sayn-A., Marktflecken mit Eisenhammer, Spinnerei; 1600 Ew. Schon im 12. Jahrh. gehörte A. den Grafen von Sayn, kam 1294 an die ältere Linie Sayn, 1641 durch Verheirathung der Tochter des letzten Grafen Ernst mit Johann Georg von Sachsen-Weimar-Eisenach an diesen, weshalb die eingeführte Linie den Namen Sayn-Wittgenstein-A. annahm; ging 1741 an (den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach über u. kam 1791 an Preußen, 1802 an Nassau-Usingen,[361] aber 1803 an Preußen zurück. Bei A. im Französischen Revolutionskrieg am 4. Juni 1796 Gefecht zwischen den siegreichen Franzosen unter Kleber u. den Österreichern unter Erzherzog Karl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 361-362.
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