Anschütz

[543] Anschütz, 1) Heinrich, geb. 1787 zu Lucka u. studirte zu Leipzig, ging aber 1807 zum Theater u. trat zuerst in Bamberg, 1811 in Königsberg u. 1814 in Breslau auf; seit 1821 am Hofburgtheater in Wien engagirt, wo er später Regisseur wurde. 2) Josephine, geb. Kette, geb. zu Bamberg 1793, trat zuerst auf dem dortigen Theater auf, vermählte sich mit dem Vor. u. folgte ihm nach Königsberg u. Breslau, wo sie als erste Sängerin sehr beliebt war; 1820 von ihm getrennt, heirathete sie den Schauspieler Müller, gastirte 1822 als Müller-A. in Leipzig u. anderwärts. 3) Emilie, geb. Budenopp, geb. um 1800, zweite Gattin von A. 1), ebenfalls geschickte Schauspielerin, seit 1822 am Hofburgtheater in Wien. 4) Alexander, Sohn von A. 1) u. 2), war lange Sänger auf den Theatern zu Magdeburg u. Detmold, verließ nachher das Theater u. gab Unterricht im Gesang zu Frankfurt; s. Capitain-Anschütz. 5) Auguste, Tochter von A. 1) u. 3), geb. in Breslau, betrat als jugendliche Liebhaberin zuerst 1836 die Bühne in Leipzig, dann in Dresden u. ist jetzt in Wien engagirt u. an den Maler Koberwein verheirathet. 6) Eduard, Bruder von A. 1), war seit 1831 ebenfalls als Hofschauspieler in Wien engagirt; st., pensionirt, 1855; Verfasser mehrerer Novellen. 7) Joh. Andreas, Staatsprocurator zu Koblenz, auch Gründer u. langjähriger Leiter des dortigen Musikinstitutes; st. daselbst 1855. 8) Herrmann, Sohn des Vor., Geschichtsmaler der Düsseldorfer Schule, geb. zu Koblenz 1802, bildete sich in Dresden u. in Düsseldorf, ging dann nach München u. besuchte Italien, bes. zum Studium der pompejanischen Gemälde; nach seinen dort gemachten Studien malte er einige Säle des neuen Königsbaues in München, außerdem das Urtheil des Midas im Odeon u. m. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 543.
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